Donnerstag, 11. April 2013

Formulare, Pässe, Papiere...

Hallöle.


Nach über einem Monat geht es endlich wieder Schritt für Schritt weiter mit Weltwärts. Eigentlich sind "Schritte" nichts gegen den Berg Papier, der gestern den Weg in meinen Briefkasten gefunden hat. Dazu kam noch die aprilscherzverdächtige Schock-Mail mit anschließender Informationsflut aus dem Freunde-Büro... doch der Reihe nach!

Ich fange mal damit an, die Zeit seit dem letzten Eintrag zusammenzufassen. Mein Stand damals war, dass ich den Förderkreisbetrag beisammen hatte und bereits eine Zusage aus Kapstadt erhalten habe. Dass das im Grunde eigentlich noch gar nichts heißt, wusste ich damals noch gar nicht. (Aber gut, dass ich den Blog trotzdem eröffnet habe. :D) Jedenfalls war meine letzte Information, dass sich das heiß ersehnte INFOPACK 2 mit allen Terminen und Formularen etc. wohl bis nach Ostern verspäten würde. So ungelegen kam das rückblickend gar nicht, denn so konnte ich die zwei Wochen herrlichster Osterferien relativ sorgenfrei genießen.

Kleiner Ferienbericht: in der ersten Woche habe ich mit einem Kumpel eine 5-tägige Rollertour durch Südbayern unternommen.
Und dabei spreche ich von Fuffis, d.h. 50 ccm und 45 km/h. Das Wetter hatten wir uns etwas anders vorgestellt, denn ab dem dritten Tag schneite es wie verrückt - aber verrückt war das Ganze ja sowieso schon. Trotzdem haben wir ein schönes und sicherlich einmaliges Abenteuer erlebt - das muss uns erst mal jemand nachmachen! ;)

Die zweite Woche habe ich wiederum mit einem anderen Freund vier Tage lang in Nizza an der Côte d'Azur unter schönster Frühlingssonne verbracht. Als echte Kerle waren wir natürlich auch als Einzige im eiskalten Mittelmeer - und fanden damit Fans an der Promenade des Anglais.
Tja, aber was haben die beiden Trips mit meinem Auslandsjahr zu tun? Im Ernst: ich habe eigentlich ständig darüber nachdenken müssen. Das Motor-Abenteuer im Allgäu und der intereuropäische Ausflug ins wunderschöne Südfrankreich - da gibt es so viele Verbindungen aber auch krasse Gegensätze zu meinem Vorhaben mit weltwärts. Und ich hab zu viele davon gefunden, um sie alle benennen zu können.


Gegen Ende der letzten richtigen Schulferien meines Lebens - also nach Ostern - war ich schon kurz davor, mich zu erkundigen, wann eigentlich das versprochene Lebenszeichen aus dem Büro ankommen sollte. Doch man kam mir mit der Meldung zuvor, die Genehmigung für meinen Einsatzort vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sei noch gar nicht da und man bemühe sich, das noch rechtzeitig in Griff zu kriegen. Das BMZ ist der zentrale Geldgeber in der ganzen Geschichte - und damit ist diese Genehmigung auf jeden Fall Voraussetzung für meinen Dienst. Scheinbar gab es seitens des Ministeriums kritische Nachfragen bezüglich des Centre for Creative Education, meiner Einsatzstelle. Angehängt waren dann noch Infodokumente zur Beantragung des Visums und eine Checkliste für Impfung und Gesundheit allgemein.

Diese Nachricht hat mir klar gemacht, auf welch wackligen Beinen meine Ausreise eigentlich noch stand. Deswegen habe ich beschlossen, das Ganze einfach auszublenden und abzuwarten, was als nächstes passiert. Trotzdem habe ich mich mit dem Antragsverfahren für das südafrikanische Visum auseinander gesetzt - und das ist nicht ohne! Zig Kopien einer Vielzahl von Pässen, Röntgenbescheinigung, Attest, Kontoauszüge, ein vierseitiger Fragebogen, und und und. Aber die Methode hat sich bewährt - drei Tage später kam der Arbeitsvertrag zurück und das Versprechen, dass das INFOPACK 2 in Kürze bei mir ankommen wird, auf das ich ja nun schon gewissermaßen vorbereitet war - Erleichterung!
Aber was dann gestern im Briefkasten lag, oder vielmehr selbigen sprengte, überstieg meine Erwartungen dann doch etwas. Zehn doppelseitig bedruckte Infoblätter zu Themen wie Versicherung, Reisebuchung, Seminare oder Förderkreisgelder erwarteten mich und meine Unterschriften auf einem Haufen auszufüllender Formularblätter und einer großen "To do"-Liste, mit der ich mich mittlerweile schon einigermaßen auskenne. Zwischenzeitig übersähen die vielen Blätter auch meinen Schreibtisch komplett, wenn ich mal nach einem ganz bestimmten Satz suche, der eine Frage beantworten soll. Ordnung ist das halbe Leben - und bei mir sieht man gerade, warum nur das halbe! Meinen Vertrag habe ich in dem Gewühl zum Glück auch in zweifacher Ausfertigung vorgefunden - jetzt steht meinem Auslandsjahr wohl wirklich fast nichts mehr im Wege! :)

Vor allem waren aber auch endlich Angaben zu Terminen dabei:

Vorbereitungsseminar: 19.08 bis 28.08.2013

Dienstzeit: 18.09.2013 bis 17.09.2014


Tja. Damit wäre wohl alles Wichtige bis hierhin berichtet. Meine Aufgabe in den nächsten Wochen besteht neben der Abitur-Vorbereitung, die trotz alledem natürlich absoluten Vorrang genießt, nun vor allem aus Warten. Behördliche Vorgänge brauchen ja immer etwas Zeit. Wenn ich alles zusammen habe, geht jeweils eine gut gefüllte Mappe an die Freunde der Erziehungskunst und an die Südafrikanische Botschaft in München (das Visum kann ich jedoch erst im Juni beantragen) - und dann bin ich mal gespannt, was ich so alles vergessen habe und nachreichen muss. :D

Bestenfalls erhalte ich dann in Bälde die Reisefreigabe aus Karlsruhe und kann dann meinen Flug buchen, auf den ich mich ja eh schon ganz speziell freue. Da immer die günstigste Variante gewählt werden muss, sehe ich mich schon 12 Stunden lang mit meinen 2 Metern in der Holzklasse eingeklemmt in den globalen Süden düsen - dann fehlt eigentlich nur noch der rücksichtsvolle Mitreisende vor mir, der mir die Knie mit seinem nach hinten verstellbaren Sitz massiert. Mal sehen. ;D

Naja. Ich schreibe wieder, wenn's was Neues gibt!
Bis dahin, Greets. ;)