Sonntag, 1. September 2013

Vorbereitungsseminar Wolfstein


Hallo ihr Lieben! ;)


vor wenigen Tagen bin ich von meinem Vorbereitungsseminar zurückgekehrt. Diese 10 Tage zusammenfassend zu beschreiben, ist gar nicht so einfach - es war eine extrem vielfältige und bunte Zeit... Aber vorallem war sie unglaublich schön und gleichzeitig extrem hilfreich zur Einstimmung auf den bevorstehenden Lebensabschnitt.

Seminare bei den Freunden der Erziehungskunst haben irgendwie einen gewissen Spirit für mich. Schon nach ein - zwei Tagen kommt es einem so vor, als würde man die anderen Freiwilligen schon ewig kennen und unter fast 60 Leuten versteht sich eigentlich jeder mit jedem. Das habe ich bei keiner anderen Gruppe je so erlebt. Im Grunde verbindet uns alle ja auch eins: wir sind bald für ein Jahr weg von Zuhause und arbeiten weltweit als Freiwillige in verschiedenen Einrichtungen.
So verteilt sich mein Seminar auf dem Globus.
Zehn Tage kamen mir vor dem Seminar viel zu lang vor - so viel Vorbereitung kann man doch gar nicht machen? -, wurde dann aber eines Besseren belehrt. Am Ende war die Zeit sogar ein bisschen zu knapp für die ganzen Einheiten, die bewältigt werden mussten. Das machte die Sache zum Teil auch echt anstrengend, sodass wir manchmal erst sehr spät abends mit unseren Besprechungen fertig wurden. Trotzdem haben es unsere Teamer (Betreuer) immer wieder geschafft, aus einem Haufen verschlafener Freiwilliger eine aufgeweckte Truppe zu machen, die sich selbst für die sinnfreisten Lieder (z.B. "Schimmel, Kartoffel, Banane") und Spiele nicht zu schade war - und es wurde grundsätzlich sehr viel gesungen, gespielt, getanzt, gestaltet und Theater gespielt. Diese Dinge waren auch immer Elemente in den Einheiten, was das Ganze anschaulicher und oft hochinteressant machte! Die Teamer haben aber auch ihr Bestes gegeben und extrem viel Arbeit und Fleiß in das Seminar gesteckt - das war großes Kino. Besser kann man es fast nicht machen! Viele Workshops wurden aber auch von externen Dozenten durchgeführt und einmal besuchten wir sogar eine echte Waldorfschule + Waldorfkindergarten zur Besichtigung und für kleinere "On the job"-Übungen. Gerade für Nicht-"Waldis" wie mich waren das sehr wichtige und interessante Erfahrungen.
Neben diesem "Action"-Teil und einigen organisatorischen Dingen bestand das VBS aber vor allem aus: Nachdenken, Reflexion, mentaler Vorbereitung, Reflexion, Emotionalität und schlussendlich Reflexion. So viel wie in diesen 10 Tagen habe ich, glaube ich, noch nie über mich selbst, Gott & die Welt, Zwischenmenschlichkeit, Wahrnehmung, etc. nachgedacht. Das Ganze ließe sich vielleicht auf das Wort "Anthroposophie" herunterkürzen, aber die Bedeutung dieses Begriffs ist mir irgendwie etwas zu hoch. Jedenfalls ging es bei vielen Einheiten und Übungen darum, sich selbst und seine Umgebung mit allen Sinnen und ihren Grenzen wahrzunehmen - eine ganz, ganz spannende Sache, wie ich finde! Als Beispiel will ich nur mal eine der schwersten Aufgaben beschreiben: in Kleingruppen sagten wir uns gegenseitig sehr persönlich und detailliert, welchen Eindruck wir voneinander hatten und wie wir uns gegenseitig einschätzten. Es war erstaunlich, wie viel man über einen anderen Menschen in so kurzer Zeit schon herausgefunden hatte und welche Bilder vielleicht vermittelt wurden / welche Rolle man (tw. unbewusst) innerhalb der Gruppe eingenommen hatte.

Die schöne Aussicht auf Wolfstein war nicht selten Quelle der Inspiration.

Naja, ich will mich nicht mit Details aufhalten. Letzten Endes fühle ich mich jetzt top vorbereitet und endgültig bereit zur Ausreise, die schon in gut zwei Wochen ansteht (siehe Countdown). Bis dahin gibt es für mich auch wieder eine Menge zu erledigen.

Denn: bald geht es so richtig los und die Spannung steigt!

Bis dann und abonniert fleißig weiter (rechte Spalte)! ;)